12.41 Mundformen bei Verben

In den Beispielen des Kapitels Verwendung von Mundformen handelte es sich jeweils um ein einfaches Verb. Durch das Hinzufügen einer Mundform zu einem einfachen Verb wird die Art und Weise der Handlung differenziert: Das Arbeiten fand in gewohnter Art und Weise/in gewohntem Umfang statt/war nicht anstrengend oder aber es war streng oder es war lustlos/nicht motiviert.

Produktive Verbformen (substitutive, manipulative, massanzeigende, skizzierende, stempelnde Technik), welche eine Aktion/Handlung präziser beschreiben, nutzen dazu oft eine Mundform. Folgende Beispiele zeigen, wie die Art und Weise einer Aktion/Handlung damit differenziert werden kann:

 

(a) 00:58-01:03 
Die verschiedenen Mundformen zum Manipulator ‘TÜRE ÖFFNEN’ geben an, wie unterschiedlich streng das Öffnen einer Tür sein kann.

 

(b) 01:11-01:17
Die unterschiedlichen Mundformen zum Substitutor ‚AUTO FAHREN‘ geben darüber Auskunft, wie ein Auto eine kurvenreiche Bergstrasse aufwärtsfahren kann (in normalem Tempo, schnell, sich mehr oder weniger stark in die Kurve legend).

Auch Orts- und Pfadverben können von Mundformen begleitet werden, um zusätzliche Informationen zu vermitteln:

 

(c)
IX-1(ich)   IXa   LUZERN   IXb –PENDELN(mf:VIEL)-IXa  II   01:29-01:32
‘Ich gehe sehr oft nach Luzern.’
Die Mundform steht hier für ‚sehr viel/sehr oft‘.

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