05 Nov Produktive (Gebärde / Struktur)
Produktive Gebärden (oder produktive Strukturen, die sich aus verschiedenen Gebärden zusammensetzen, die in jeder Hand gebildet werden) haben nicht die völlig stabile und eindeutige Bedeutung, die lexikalisierte Gebärden im «eingefrorenen Lexikon» haben. Ihre genaue Bedeutung hängt vielmehr von dem Kontext ab, in dem sie verwendet werden. Viele Aspekte der Komponenten einer Gebärde, insbesondere die Handform, können eine ikonische Bedeutung mit sich bringen. Zum Beispiel kann die flache B-Handform x in einem lexikalisierten Gebärdenzeichen von DSGS wie EINVERSTANDEN keine offensichtliche Bedeutung haben, während diese Handform, wenn sie im neutralen Raum mit nach unten gerichteter Handfläche erzeugt wird, die Nebenbedeutung einer flachen Oberfläche haben kann und zum Beispiel in produktiven Strukturen verwendet wird, die auf einem Tisch abgestellte Gläser darstellen.
Die Handform in dieser Struktur wird oft als «Klassifikator-Handform» bezeichnet, da sie eine Klasse oder Gruppe von Objekten mit bestimmten Merkmalen bezeichnen kann – in diesem Fall Objekte mit einer flachen Oberfläche. In diesem Beispiel würden Klassifikator-Handformen für kleine runde Objekte verwendet werden, um die Platzierung der Gläser auf dieser Oberfläche anzuzeigen.
In produktiven Strukturen werden verschiedene Techniken zur Darstellung von Bildern eingesetzt: Substitutor-Technik: die Hand als Ersatz für ein Objekt; Manipulator-Technik: die Hand als Manipulator von Objekten. Abwandlungen der Komponente Bewegung können auch in der Skizze-Technik verwendet werden: die Hand/Hände zeigt/zeigen die Grösse oder Form eines Objekts oder den Pfad einer Bewegung (z. B. Zickzack oder gerade).
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