27 Aug. Perspektive
Die Perspektive in der Gebärdensprache ist der Standpunkt, den der Gebärdende einnimmt. Die Gebärdende kann etwas aus ihrer eigenen Sicht beschreiben (Erzählerperspektive) oder aus der Sicht einer Figur in der Geschichte, die sie gebärdet. Die Verwendung der Perspektive eines Teilnehmers wird auch als Übernahme der Rolle dieses Teilnehmers (oder Rollenwechsel) bezeichnet und beinhaltet eine Anerkennung des Gesichts- und Körperverhaltens sowie eine Bezugnahme aus dieser Perspektive. Während in der Sprecherperspektive die Verwendung des Pronomens ‚ich‘ sich auf den Sprecher bezieht, bezieht es sich auf den Teilnehmer, wenn das Gebärden aus dieser Perspektive erfolgt. In der Teilnehmerperspektive verwendet der Gebärdende häufig das, was als konstruierter Dialog und konstruierte Aktion bezeichnet wird.
Die Perspektive kann sich auch darauf beziehen, aus welcher räumlichen Perspektive etwas beschrieben wird – z.B. die Beschreibung eines Autos von aussen oder von innen. Bei Beschreibungen von Landschaften oder Bauwerken kann die räumliche Perspektive von oben oder von unten sein (z.B. die Beschreibung einer Person, die auf einem Pfad spazieren geht aus der Perspektive einer Person auf einem Hügel oberhalb des Pfades oder aus der Perspektive einer Ameise auf dem Weg unterhalb des Spaziergängers.)
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