Physische Position

Aus einer Teilnehmenden-Perspektive, wie sie beim Rollenwechsel eingenommen wird, werden unterschiedliche Positionen und Blickwinkel von Referent:innen der Realität entsprechend abgebildet (zum Beispiel die Sitzposition am Tisch und das Auflegen der Arme auf diesen, der Grössenunterschied zwischen Erwachsenen und Kindern oder zwischen stehenden und sitzenden Personen).

Zwischen der Teilnehmenden- und der Erzähl-Perspektive gibt es in Gebärdensprache allerdings fliessende Übergänge und damit ist auch der Grad an Realitätsnähe unterschiedlich. Dies gilt insbesondere für den CD. Eine subtile Änderung der Kopfhaltung oder des Oberkörpers ist hier ein Indiz dafür, dass die tatsächlichen Positionen und Blickwinkel nicht oder nur teilweise übernommen werden.

Um eine Handlung als CA wiederzugeben, nimmt die gebärdende Person hingegen meist durchgehend die Teilnehmenden-Perspektive ein.

 

Im folgenden Beispiel wird ein Dialog aus der Teilnehmenden-Perspektive rekonstruiert und damit die physischen Positionen und Blickwinkel der Gesprächsteilnehmenden realitätsgetreu wiedergegeben:

(a) Erz: POSS-1  CHEF  UNFALL  IXSPITAL  PROD-liegen(Chef)

Erz: ICH  Teiln(Ich)stehendCA/CD:  WIE-GEHT’S ?

Erz: IX-3(Chef)unten  Teiln(Chef)liegend-schaut-hinaufCD:  JETZT   BESSER   ||  – 01:09-01:30

‘Mein/e Chef:in hatte einen Unfall und liegt nun im Spital. Ich frage ihn/sie, wie es ihm/ihr gehe. Er/sie meint, es gehe ihm/ihr jetzt schon besser.

 

 

In der Rolle der/des Angestellten beugt sich die gebärdende Person vor und blickt nach unten zum/zur liegenden Vorgesetzten. Sie nimmt also genau die Haltung ein, welche der/die Angestellte in der Realität einnehmen würde. In der Rolle des/der Vorgesetzten blickt sie nach oben, genauso wie diese/r zum/zur stehenden Angestellten hochschauen würde.

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