Mehrere Referent:innen und Bojen

Wenn mehrere Referent:innen verortet werden sollen, so geschieht dies an unterschiedlichen Stellen (Loki) im Gebärdenraum. Rechtshänder:innen setzen Indexe eher vor dem Körper bis rechts im Gebärdenraum, bei Linkshänder:innen verhält es sich genau umgekehrt.

Die nichtdominante Hand (ndH) kann das Indexieren auf zuvor mit der dominanten Hand (dH) verortete und indexierte Referent:innen übernehmen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel:

(a)

dH:   POSS-1CHEF   IX-3   NICHT  DA  |  SELBER3  NICHT   EINVERSTANDEN  |  HEUTE   FREI  ||  – 00:28-00:37

ndH:                                              IX-3(hold) ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––   ||    

Mein Chef ist nicht da. Er ist nicht einverstanden, dass wir heute frei nehmen.

 

In diesem Beispiel wird der ‘Chef’ zunächst mit der dH verortet und indexiert. Anschliessend übernimmt und hält die ndH den Index (‘er’). Das Halten (hold) durch die ndH dient dabei als Orientierungspunkt. Während mit der dH weiter gebärdet wird, bleibt ersichtlich, welcher Teil der Aussage sich auf den Chef bezieht. Die gehaltene Indexierung durch die ndH wird als Boje bezeichnet. Wie eine schwimmende Boje ein Schiff an Ort und Stelle hält, so hält diese Boje die Referenz über mehrere mit der dH ausgeführte Gebärden hinweg aufrecht. Das gleichzeitige Benutzen der dH und ndH macht die Kommunikation effizient und stellt stets klar, auf welche Referent:in Bezug genommen wird.

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