Grundformen der manuellen Komponenten

Die folgenden lexikalisierten verneinenden Gebärden sind in ihrer „regulären“ Form dargestellt. Dies bedeutet, dass sie sich aus den Grundformen ihrer manuellen Komponenten zusammensetzen, die manuellen Komponenten also nicht modifiziert sind:

 

(a) ‚NIE‘ – 00:05-00:06

(b) ‚KEIN‘ – 00:06-00:07

(c) ‚NULL‘ – 00:07-00:08

 

Die Differenzierung einer verneinenden Gebärde (Verstärkung oder Abschwächung der Verneinung) ergibt sich stets aus der Modifikation der manuellen Komponenten und damit aus der Abweichung der manuellen Komponenten von ihren Grundformen. Die Grundform ist die Bezugsgrösse, an welcher die Abweichung beziehungsweise die Differenzierung der Verneinung gemessen wird.

In der gesprochenen Sprache wird eine Verneinung durch die Modulation der Stimme und/oder durch das Hinzufügen verstärkender oder abschwächender Worte differenziert. In der geschriebenen Sprache geschieht dies durch das Hinzufügen verstärkender oder abschwächender Worte sowie durch Interpunktion und Hervorheben einzelner Worte.

 

Differenzierungen von verneinenden Gebärden werden grösstenteils durch Modifikationen der Bewegung realisiert. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine einhändige Gebärde mit beiden Händen beziehungsweise eine zweihändige Gebärde nur mit einer Hand auszuführen.

Im ersten Fall wird die Grundform erweitert, die Verneinung dadurch verstärkt. Im zweiten Fall wird die Grundform reduziert, die Verneinung also abgeschwächt.

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